Die Veranstaltungsreihe „Vergessene Kriege“

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Anlässlich des 80. Jahrestags des Endes des Zweiten Weltkriegs widmete sich unsere Gesprächsreihe aktuellen Konflikten, die heute jenseits medialer Wahrnehmung toben und Menschenleben zerstören.

 

Gemeinsam mit dem Berliner Missionswerk boten drei Abende im Frühjahr 2025 Raum für Information, Austausch und Perspektiven auf Frieden.

Im Zentrum standen Menschen, die mit diesen Konflikten unmittelbar befasst sind – als Wissenschaftler, Aktivisten oder selbst Betroffene. Sie berichteten eindrücklich von den Ursachen, Dynamiken und Herausforderungen gewaltsamer Auseinandersetzungen in Mali, im Sudan und in Kolumbien – und zeigten Wege auf, wie lokales Engagement, internationale Verantwortung und Hoffnung auf Frieden zusammenkommen können.

 

April – Mali
Mit einem Vortrag und anschließendem Gespräch eröffnete Dr. Torsten Konopka die Reihe. Als ausgewiesener Kenner der militärischen Konflikte in Westafrika beleuchtete er die Entwicklungen in Mali, das zunehmend unter terroristischen Gruppen, politischen Instabilitäten und internationalem militärischem Engagement leidet. Seine Erfahrungen – auch aus einem eigenen Einsatz mit der EU-Ausbildungsmission – machten deutlich, wie komplex und vielschichtig der Konflikt ist und wie wichtig ein differenzierter Blick auf westliche Militärinterventionen bleibt.

Mai – Sudan
Die dramatische humanitäre Lage im Sudan war Thema des zweiten Abends. Dr. Monzir Adam und Constantin Grund berichteten über die Eskalation der Gewalt im Land, die massenhafte Vertreibung und die katastrophale Versorgungslage. Zugleich gaben sie Einblick in Initiativen im Land, die sich unermüdlich für Frieden, Dialog und Versöhnung einsetzen – oftmals unter großen persönlichen Risiken. Ein Abend, der betroffen machte, aber auch Mut durch zivilgesellschaftliches Engagement.

Juni – Kolumbien
Zum Abschluss der Reihe stand Kolumbien im Mittelpunkt. Ebert García Arias, Kleinbauer und Menschenrechtsverteidiger, sprach über die verschärfte Gewalt gegen Land- und Umweltaktivisten. In seiner Region Cesar kämpfen rückkehrwillige Gemeinden um ihr Land – häufig gegen mächtige Interessen internationaler Bergbauunternehmen. Der Abend eröffnete Einblicke in eine lange Geschichte von Konflikt, Vertreibung und dem unermüdlichen Einsatz für Gerechtigkeit, Klima und Frieden.

Wir danken allen Mitwirkenden und Kooperationspartnern – insbesondere dem Berliner Missionswerk, Brot für die Welt, kolko – Menschenrechte für Kolumbien e. V., sowie der Asamblea Campesina del Cesar – für diese bereichernde Reihe.

Die Veranstaltungen machten deutlich: Frieden braucht nicht nur diplomatische Lösungen, sondern auch die Sichtbarkeit derer, die vor Ort für Gerechtigkeit und ein gutes Leben kämpfen.