Dialogforum in der Garnisonkirche Potsdam am 16. Juni „Frieden schaffen – mit Waffen?!“

„Waffen bringen nicht den gerechten Frieden – aber keine Waffen auch nicht.“
– Bischöfin Kirsten Fehrs, Ratsvorsitzende der EKD
„Frieden wird nie mit Waffen geschafft. Ich bin davon überzeugt, dass uns die reine Waffenfixierung völlig in die Irre führt.“
– Landesbischof Friedrich Kramer, Friedensbeauftragter der EKD
„Nicht Schwäche garantiert heute Sicherheit, sondern glaubwürdige Abschreckung.“
– Dr. Hans-Peter Bartels, ehem. Wehrbeauftragter des Bundestags
Diese unterschiedlichen Stimmen zeigen deutlich: Innerhalb der evangelischen Kirche gehen die Meinungen zur Rolle von Waffen in Friedensprozessen weit auseinander. Einfache Antworten auf die Frage „Frieden schaffen – mit Waffen?“ waren an diesem Abend nicht zu erwarten.
Das Dialogforum in der Garnisonkirche Potsdam brachte am 16. Juni über 100 Teilnehmer zusammen. Nach einem impulsgebenden Podiumsgespräch mit Bischöfin Kirsten Fehrs, Landesbischof Friedrich Kramer und dem ehemaligen Wehrbeauftragten Dr. Hans-Peter Bartels, diskutierten die Anwesenden in kleinen Runden offen, intensiv und kontrovers eine der brennendsten Fragen der Gegenwart.
Die unterschiedlichen Perspektiven machten deutlich, wie komplex das Spannungsfeld zwischen Frieden und Sicherheit ist. Bischöfin Fehrs betonte die Wichtigkeit gewaltfreier Ansätze, unterstrich aber zugleich, dass Verteidigungsfähigkeit nicht vernachlässigt werden dürfe. Dr. Bartels hingegen setzte klar auf Abschreckung und militärische Stärke, um den Frieden zu sichern. Ganz anders argumentierte Landesbischof Kramer, der den Einsatz von Waffen als Mittel zum Frieden grundsätzlich ablehnte und die mögliche Spirale militärischer Eskalation scharf kritisierte.
Nach zwei Stunden komplexer, anspruchsvoller Debatte wurde deutlich: Ein Konsens kann nicht erreicht werden – und ist auch nicht das Ziel. Im Vordergrund stand vielmehr der wertvolle demokratische Prozess: Zuhören, Widerspruch aushalten, die eigene Haltung schärfen, respektvoll miteinander streiten.
Die Garnisonkirche Potsdam versteht sich als ein solcher Debattenort. Ein Ort des offenen Dialogs, an dem Menschen mit unterschiedlichen Erfahrungen und Perspektiven miteinander ins Gespräch kommen.
Das ist ihr Beitrag zur Demokratieerhaltung: Räume für Dialog zu schaffen, wo sonst Polarisierung oder Schweigen herrschen.
Wir danken der evangelischen Zukunftswerkstatt midi, der Diakonie Deutschland und der Evangelischen Kirche in Deutschland für die gelungene Kooperation!
Matthias Kindler begleitete den Abend mit der Kamera.
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