Bundespräsident Steinmeier: „Menschen ins Gespräch bringen“

Rund 130 Gäste und mehr als 30 Medienvertreter erschienen zum Festakt mit dem Bundespräsidenten. Im Anschluss öffnete die Ausstellung „Glaube, Macht und Militär“ ihre Türen.
Es war ein historischer Tag: Nach vielen Jahren des Engagements und Bauens fand am 22. August der Festakt anlässlich der Eröffnung der Garnisonkirche Potsdam statt. Bundespräsident Dr. Frank-Walter Steinmeier, zugleich Schirmherr des Wiederaufbaus, hielt die Festrede in der Nagelkreuzkapelle. Steinmeier sieht die wiederaufgebaute Garnisonkirche als Ort der Demokratie, als einen Ort, der weltoffen ist und Menschen ins Gespräch bringen soll.
„Der Weg bis zum Wiederaufbau war lang – er war kompliziert und bleibt umstritten. Es ist kein Wunder, dass wir uns damit schwergetan haben und es noch tun. Denn dieser Ort fordert uns heraus. Er konfrontiert uns mit seiner, mit unserer Geschichte“, sagte der Bundespräsident in seiner Festrede.
„Hier, unter dem hohen Dach des Turms, eröffnet sich uns nun ein neuer Raum, in dem wir gemeinsam über das Gestern wie das Heute und das Morgen nachdenken, streiten und arbeiten können“, so Bundespräsident Steinmeier. Dabei komme es auf alle an. „Lassen Sie uns zusammen daran arbeiten, dass dieser Ort etwas wird, was er über lange Strecken nicht war: ein Ort der Demokratie.“
Kuratoriumsvorsitzender dankt allen Beteiligten
Dr. Christian Stäblein, Bischof der evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-Schlesische Oberlausitz und Kuratoriumsvorsitzender der Stiftung Garnisonkirche Potsdam, hatte zuvor die 130 geladenen Gäste in der Nagelkreuzkapelle begrüßt und allen Beteiligten Dank ausgesprochen – zuvorderst den Bauleuten und nicht zuletzt auch den Gegnern des Baus: weil diese immer wieder die Verantwortung anmahnten.
Zugleich richtete Bischof Stäblein den Blick in die Zukunft: „Turmeröffnung heißt eben nicht ‚fertig‘ oder dass nun die Hände in den Schoß fallen könnten, im Gegenteil. Jetzt geht neu los, was schon eine ganze Weile genau hier stattfindet: die Arbeit der Nagelkreuzkapelle, die Arbeit des Friedenszentrums, die Demokratie- und Geschichtsarbeit in der Ausstellung, die eigentliche Arbeit an diesem Ort. Die ist entscheidend – und sie ist nie fertig, sie ist Weg und Ziel dieses Ortes heute.“
Begeisterter Applaus für das musikalische Programm von Familie Korr
Nach einem Grußwort von Potsdams Oberbürgermeister Mike Schubert präsentierte Bildungsreferentin Hana Hlásková mit Jugendlichen eine Klangcollage und Friedensbotschaften, die in einem Bildungsworkshop an der Garnisonkirche entstanden waren. Kurator Dr. Jürgen Reiche führte in die Ausstellung „Glaube, Macht und Militär“ im 3. Obergeschoss des Garnisonkirchturms ein.
Begleitet wurden die Redebeiträge von einem musikalischen Programm, gestaltet von Wolfram Korr, Geschäftsführer und Künstlerischer Leiter der Brandenburgischen Sommerkonzerte. Gemeinsam mit Ehefrau Anna Korr und ihren Kindern Aaron, Felix und Raffael sowie dem Beatbox-Künstler Daniel Mandolini rissen die Musiker mit Violine, Viola und Cello das Publikum zu begeistertem Applaus hin.
Im Anschluss an den Festakt eröffnete der Bundespräsident die Ausstellung „Glaube, Macht und Militär“. Danach besuchte Dr. Frank-Walter Steinmeier die Aussichtsplattform „Potsdam Panorama“ in 57 Metern Höhe.
Ausstellung und Potsdam Panorama jetzt geöffnet
Beim anschließenden Empfang im und vor dem Le Petit Café direkt am Turm gab es viele fröhliche Gesichter und einen regen Austausch zwischen den Gästen.
Kommen Sie vorbei und erleben auch Sie die Garnisonkirche Potsdam! Der wiederaufgebaute Turm der Garnisonkirche, Erinnerungs-, Kultur- und Bildungsort und neue touristische Attraktion, hat ab Freitag 23. August von Di bis Sa von 10 bis 18 Uhr geöffnet, So 10 bis 17 Uhr. Tickets gibt es online und an der Kasse im Foyer in der Breiten Straße 7.