Die beiden Bundesfreiwilligen stellen sich vor

Johanna Stüer: Mein Start als Bundesfreiwillige in der Garnisonkirche Potsdam

 

Hallo,

mein ein Name ist Johanna Stüer und ich bin seit Mitte September eine der beiden neuen Bundesfreiwilligen der Stiftung Garnisonkirche Potsdam.

 

Nach meinem Abitur im letzten Schuljahr am Helmholtz-Gymnasium in Potsdam beschloss ich, einen Bundesfreiwilligendienst (BFD) zu machen, um neue Erfahrungen zu sammeln und einen Einblick in die Arbeitswelt zu erhalten. Auf der Suche nach einer passenden Stelle wurde ich auf das Angebot der Garnisonkirche aufmerksam. Die Stellenbeschreibung versprach vielfältige Einsatzbereiche – von der Mitarbeit in der Bildungsarbeit über den Gästeservice bis hin zur Betreuung des Instagram-Accounts. Besonders angesprochen hat mich die Möglichkeit, mein Interesse an Geschichte mit kreativen Aufgaben zu verbinden.

 

Bereits während meiner Schulzeit lernte ich die tolle Bildungsarbeit der Stiftung durch den Projekttag zum „Tag von Potsdam“ kennen, an dem ich mit meinem Geschichtskurs teilgenommen habe. Nach einer Hospitation beschloss ich, mich für die BFD-Stelle zu bewerben. Als dann die Zusage kam, habe ich mich sehr gefreut.

 

Unser Start hier war sehr gelungen: Meine BFD-Kollegin Tamina und ich halfen bereits beim „Tag des offenen Denkmals“ tatkräftig mit. Wir drehten mit den jungen Besuchern am Glücksrad, stellten Erwachsenen spannende Fragen zum Turm und hörten bei den Einführungen der Volunteers zur Garnisonkirche zu. So lernten wir viele Menschen kennen und kamen in Kontakt mit unseren neuen Kollegen.

 

In den ersten Wochen danach erhielten wir spannende Einblicke in den Betrieb der Garnisonkirche und speziell in die Bildungsarbeit. Wir bekamen einen Rundgang durch den Turm, erfuhren mehr über die Geschichte des Ortes durch die Erkundung der Ausstellung und lernten die unterschiedlichen Arbeitsbereiche der Stiftung kennen. Während einer Schülerprojektwoche in der Garnisonkirche bekamen Tamina und ich die herausfordernde Aufgabe, als Guides zu unterstützen. Uns wurde eine sogenannte Basisgruppe von rund 20 Schülern zugeteilt, die wir betreuten und mit denen wir verschiedene Workshops besuchten. Die Schüler kamen aus dem 11. Jahrgang des Helmholtz-Gymnasiums – also meiner ehemaligen Schule. Das war für mich ein interessanter Perspektivwechsel: nicht mehr als Schülerin, sondern als Teil des Teams der Garnisonkirche die Projektarbeit zu begleiten.

 

Mittlerweile liegen schon einige Wochen meines Bundesfreiwilligendienstes hinter mir. Besonders viel Spaß macht mir derzeit die Erarbeitung des lokalen Jugendgeschichtsprojekts „Potsdam 1945 reloaded“. Tamina und ich recherchieren zum Leben in Potsdam am Ende des Zweiten Weltkriegs. Wir sprachen darüber mit einem Historiker und sogar mit einer Zeitzeugin und erhielten so spannende Einblicke. Unsere Erkenntnisse wollen wir in einer interaktiven Website publik machen. Sie soll Schülern zeigen, dass die große Geschichte, die man sonst nur aus Schulbüchern kennt, ganz nah und persönlich erfahrbar sein kann – so, wie ich es hier selbst erleben durfte.

 

Der vergangene Monat war also bereits sehr interessant, abwechslungsreich und aufschlussreich. Ich bin gespannt, wie mein BFD weitergeht und was ich in der nächsten Zeit noch erleben werde.

 

Wir sehen uns im oder auf dem Turm!

Eure Johanna

 

 


 

 

Tamina Ling: Neue Unterstützung im Team

 

„Und? Was machst du nach dem Abitur?“ – Ist die Frage, die einem beinahe täglich gestellt wird, wenn man in der Oberstufe ist. Mich hat sie zum Ende meiner Schullaufbahn eher gestresst, als dass sie Vorfreude in mir ausgelöst hat. Klar, jetzt steht einem die Welt offen, doch wie soll ich mich bei all den Möglichkeiten entscheiden? Direkt studieren oder doch lieber eine Ausbildung? In welche Richtung möchte ich überhaupt gehen? Was wird aus den Träumen übers Reisen durch Europa und die ganze Welt? Fragen über Fragen, die einem während der Prüfungsphase zusätzlich im Kopf herumschwirren. Für mich war klar: Ich brauche Zeit – zum Nachdenken, Ausprobieren und Sortieren.

 

Mein Name ist Tamina Ling und seit meiner Grundschulzeit habe ich den Großteil meiner Freizeit in Sporthallen oder auf Sportplätzen verbracht. Erst bei der Leichtathletik, dann beim Tanzen, aber auch auf dem Einrad in der Zirkus AG. Vor sieben Jahren entdeckte ich dann Floorball für mich – eine schnelle wendige Sportart, die dem Eishockey ähnelt – nur ohne Eis. Neben dem Spielbetrieb konnte ich dort auch Erfahrungen im Social-Media-Team sammeln, was mir bis heute großen Spaß macht. Um mir die Chance zu geben, völlig neue Tätigkeiten kennenzulernen, entschied ich mich, mich ein Jahr freiwillig zu engagieren.

 

Durch ein Schulprojekt hatte ich den Kontakt zu Hana Hlásková, der Bildungsreferentin hier in der Garnisonkirche Potsdam. Gemeinsam mit meinem Kunstkurs durften wir im vergangenen Schuljahr kleine Rallye-Karten für Kinder gestalten, die damit den Turm auf ihre Art und Weise erkunden konnten. Die Zusammenarbeit hat mir damals großen Spaß gemacht und das Angebot des Bundesfreiwilligendienstes (BFD) in der Bildungsabteilung der Kirche bot mir einen neuen Einblick – genau das, was ich suchte. Ohne langes Zögern war die Bewerbung abgeschickt und kurz nach dem Kennlerngespräch war klar: Der große Turm an der Breiten Straße wird für die kommenden 12 Monate mein neuer Arbeitsort!

 

Direkt an Tag eins gab es für meine BFD-Kollegin Johanna Stüer und mich eine Menge neuer Aufgaben, denn es war der Tag des offenen Denkmals. Glücksrad drehen, Turm-Quizze meistern und spannende Unterhaltungen mit den Besuchenden als auch neuen Kolleg:innen führen – all das war Teil des Programms.

 

Nach knapp einem Monat lässt sich immer noch sagen: Kein Tag gleicht dem anderen. Erst lernten wir das Gebäude und die Menschen hier vor Ort besser kennen, dann waren wir für eine Woche Guide bei einer Schulprojektwoche und jetzt arbeiten wir an diversen Projekten, wie zum Beispiel „Potsdam 1945“. Dieses Projekt ist Teil des Programms „Zeitsprünge“, bei dem Jugendliche in der Geschichte forschen und ihre Ergebnisse in Form eines kreativen Produkts auf der Jugendgeschichtsmesse Brandenburg präsentieren. Freut euch auch auf frischen Wind auf dem Instagram Account der Bildungsabteilung (@bildung.garnisonkirche – schaut gerne vorbei!), denn dort haben wir jetzt auch unsere Finger im Spiel.

 

Schon in den letzten vier Wochen hatte ich das Vergnügen so viele neue Menschen kennenlernen zu dürfen und ich bin überaus froh, nicht direkt eine Ausbildung im eigentlichen Sinne gestartet zu haben. Die Erfahrungen, die ich im kommenden Jahr machen darf, sind für mich sehr wertvoll und ich bin gespannt, wohin sich mein Weg entwickeln wird!