aktuelle Bildungsangebote

Geschichte und Demokratie im Dialog erleben

Die Garnisonkirche ist ein Ort, an dem Geschichte sichtbar, umstritten und gemeinsam befragt wird – ein Lernraum für historisches Verstehen und demokratische Bildung. Die Auseinandersetzung mit der Vergangenheit – von Preußen über den Nationalsozialismus bis zur DDR – wird dabei konsequent mit aktuellen Fragen verknüpft: Wie wollen wir Verantwortung übernehmen? Was bedeutet Frieden und Freiheit heute? Wie gelingt ein demokratisches Miteinander? In Rundgängen, Workshops und Projekttagen im wiederaufgebauten Turm setzen sich Jugendliche aktiv mit diesen Themen auseinander, entdecken historische Perspektiven, diskutieren gesellschaftliche Werte und reflektieren, welche Bedeutung Geschichte für ihr eigenes Leben und für die Gegenwart hat.

 

 

begleiteter Rundgang

Garnisonkirche im Wandel der Zeit

In dem begleiteten Rundgang (1,5 Stunden) entdecken junge Menschen (Sek. 1 und Sek. 2) den wiederaufgebauten Turm der Garnisonkirche als Erinnerungs-, Bildungs- und Kulturort. Geschichte, Architektur, Symbole sowie Bild- und Textquellen werden gemeinsam erschlossen und im Dialog gedeutet. Interaktive Übungen regen dazu an, über Macht, Manipulation, Frieden und demokratische Werte nachzudenken. Der Rundgang führt über das Außengelände, in die Nagelkreuzkapelle, zu Stationen in der Ausstellung und hinauf zur Aussichtsplattform. Die Teilnehmenden erhalten Raum, eigene Sichtweisen einzubringen und Bezüge zur Gegenwart herzustellen.

 

 

Workshops und Projekttage zur Geschichte und Erinnerung

Stadt mit Absicht – Glaube, Macht, Militär

Der Workshop (4 Stunden) lädt Schüler:innen (Sek. 1) zu Beschäftigung mit der Stadtgestaltung des preußischen Potsdams im 18. Jahrhundert – geprägt durch Macht, Militär und Religion. Ein Museumsbesuch, gemeinsame Stadterkundung und eine Rallye in der Ausstellung im wiederaufbauten Turm der Garnisonkirche vermitteln, wie Orte und Objekte damals wie heute Botschaften transportieren. In Kooperation mit dem Potsdam Museum.

 

 

Tat.Ort.Geschichte – Inszenierung am 21. März 1933

Der Workshop (3 Stunden) fokussiert auf die historische Garnisonkirche als Schauplatz politischer Inszenierung am sog. „Tag von Potsdam“ 1933. Ein Überblicksrundgang durch den wiedererrichteten Turm der Garnisonkirche und eine Gruppenarbeit in Quellen aus und in der Ausstellung verbinden historische Kontextualisierung mit Gegenwartsbezügen wie der Wirkung politischer Bilder und Parolen (Sek. 1), der Kontroverse um den Wiederaufbau der Garnisonkirche und Fragen der Geschichtskultur (Sek. 2). Empfohlen wird ein Audiowalk durch die Potsdamer Innenstadt (zzgl. 2 Stunden) direkt oder mehrere Tage davor zu absolvieren. Hierzu gibt es ebenfalls Material.

 

 

Kirche in der DDR – Freiräume und Grenzen

Der Workshop (1,5 Stunden) beleuchtet die Rolle der Kirche in der DDR zwischen staatlicher Kontrolle, Anpassung und Opposition. Nach einem Überblicksrundgang durch den wiederaufbauten Turm der Garnisonkirche und einer Einführung in die Situation kirchlicher Akteur:innen in Potsdam arbeiten die Teilnehmenden (Sek. 2) in Gruppen mit Quellen aus der Ausstellung und Zeitzeug:innen-Interviews. Dabei untersuchen sie an lokalen Beispielen, wie kirchliche Gemeinschaften zu Räumen des Rückzugs, des Schutzes und der Selbstbehauptung wurden – und wie innerhalb kirchlicher Strukturen Werte eines demokratischen Miteinanders eingeübt und weitergegeben wurden

 

 

Zwischen Symbol und Streitpunkt – Debatte um den Wiederaufbau

Im Workshop (ca. 1,5 Stunden) wird zunächst ein Überblicksrundgang durch den wiedererrichteten Turm der Garnisonkirche angeboten. Anschließend folgt eine kritische und dialogische Auseinandersetzung mit der aktuellen Kontroverse um den Wiederaufbau. Je nach Gruppe, Zeit und Lernziel kann aus fünf unterschiedlichen Methoden gewählt werden, die Perspektivwechsel, Urteilsbildung und demokratische Debattenkultur der Schüler:innen (Sek. 1 und Sek. 2) fördern.

 

 

Krieg und Frieden

Der Workshop (2 Stunden) richtet sich an größere und auch internationale Gruppen. Die Teilnehmenden (Sek. 1 und Sek. 2) erhalten einen kompakten Zugang zu Geschichte des Ortes, Geschichtskultur und aktuellen Fragen von Krieg, Frieden und Verantwortung. Mittels interaktiver Übungen, einer Turm- und Ausstellungserkundung in Teams und einer gemeinsamen Reflexion entdecken sie, wie Vergangenheit und Gegenwart miteinander verbunden sind Sie diskutieren u.a., ob ein ehemaliges Symbol der militärischen Tradition und politischer Macht zu einem Ort des Friedens werden kann.

 

 

Glockenlang und Menschenmassen

In diesem Projekttag (7 Stunden inkl. Mittagspause) geht es um die Auseinandersetzung mit dem 21. März 1933, dem sog. „Tag von Potsdam“ – einem Schlüsselereignis der NS-Machtübernahme und der Inszenierung vermeintlicher Kontinuität zwischen preußisch-monarchischer Tradition und NS-Diktatur. Bestandteile sind: Ausstellungsrundgang, Quellenanalyse, Filmbesprechung, Stadterkundung, Turmbesuch und Debatte zur Erinnerungskultur. Dank der speziellen Zugänge der Kooperationspartner erhalten die Schüler:innen (Sek. 1 und Sek. 2) vielfältige Bezüge u.a. zu Propaganda, Demokratiegefährdung und politischer Verantwortung damals wie heute hergestellt. In Kooperation mit Potsdam Museum und Filmmuseum Potsdam.

 

 

Workshops mit Schwerpunkt Demokratie und Frieden

Demokratie-Werkstatt

Im Workshop (5 Stunden) werden interaktive Übungen mit einem Überblicksrundgang durch die Garnisonkirche und einem Gespräch mit einem/r DDR-Zeitzeug:in verbunden. Die Teilnehmenden (Sek. 1) erfahren interaktiv und erfahrungsorientiert, was Mitbestimmung im Alltag bedeutet. Quellen und Biografien verdeutlichen, wie Menschen mit christlichem Hintergrund in der DDR eingeschränkt und unterdrückt wurden, aber auch, welche persönlichen und gesellschaftlichen Freiräume sie sich dennoch erkämpften und nutzten. Ziel ist es, den Wert von Demokratie, Freiheit und Zivilcourage bewusst zu machen.

 

 

Friedens-Werkstatt

Der Workshop (5 Stunden) kombiniert einen Überblicksrundgang durch die Garnisonkirche mit interaktiven Übungen, einem Gespräch mit einer NS-Zeitzeugin und spirituellen Impulsen. Im Mittelpunkt steht das Nagelkreuz von Coventry als Symbol für Versöhnung nach dem Zweiten Weltkrieg. Die Jugendlichen (Sek. 1) setzen sich mit Themen wie Krieg, Frieden, Vergebung und Verantwortung auseinander und entwickeln eigene kreative Ausdrucksformen für persönliche Friedens-botschaften.

 

 

Unsere Angebote richten sich an Schulklassen – vorzugsweise ab Klasse 8 – und Jugendliche ab 14 Jahren. Hinweise zur empfohlenen Jahrgangsstufe stehen bei jeder Formatbeschreibung.

Sollte kein Angebot genau zu Ihrer Lerngruppe oder Ihrem thematischen Schwerpunkt passen, sprechen Sie uns gern an – wir stellen nach Möglichkeit ein passendes Format zusammen.

Als gemeinnützige kirchliche Stiftung können wir nur einen Teil unserer Bildungsarbeit über Projektförderungen finanzieren. Zur Deckung der verbleibenden Kosten erheben wir einen Unkostenbeitrag von 5 € pro Person. Bei Gruppen ab 15 Teilnehmenden ist eine Lehrkraft kostenfrei.

 

 

Online-Lernen

Digitale Lernplattform Garnisonkirche

Auf bildung.garnisonkirche-potsdam.de  stehen digitale Kurse, Materialien und Unterrichtsimpulse bereit. Die Plattform wird schrittweise zum zentralen Bildungsportal der Garnisonkirche ausgebaut – mit Informationen zur Besuchsorganisation, Einblicken in die Bildungsarbeit, Vorstellung der Projektergebnisse und weiterem Lehr- und Lernmaterial. Das Ziel ist, den Besuch vor- und nachzubereiten sowie historische Themen kreativ, kritisch und interaktiv vor Ort aber auch außerhalb zu vertiefen.

 

 

Anmeldeformular Schulklassen oder Jugendgruppen

 

 

Hana Hlásková (Wissenschaftliche Mitarbeiterin | Bildung und Vermittlung)

Tel: 0331 9513 3397

E-Mail: bildung@garnisonkirche-potsdam.de