POTSDAM / INNENSTADT – Der Umbau der Breiten Straßen beginnt im Frühjahr 2011. Dann wird der Straßenverlauf zwischen Lustgarten und Dortustraße verschwenkt, um Platz für die wieder zu errichtende Garnisonkirche zu schaffen. Die zwei Fahrspuren in jede Richtung bleiben erhalten, ebenso deren Breite. Stattdessen fällt auf der Strecke der weitgehend funktionslose Mittelstreifen weg. Das erläuterte Katharina Jantzen, im Rathaus zuständig für Stadterneuerung, am Dienstagabend vor dem Bauausschuss der Stadtverordneten. Vor der Garnisonkirche bleiben demzufolge ein drei Meter breiter Streifen für Fußgänger sowie ein 60 Zentimeter breiter Radweg, bevor die Straße beginnt. Das höre sich eng an, genüge aber vollkommen, weil die Eingänge zur Kirche nicht, wie oft vermutet, auf dieser Seite lagen, sondern an den Seiten des Gebäudes und auf der Nordseite, so Jantzen.
Auf der Seite der Kirche wird der Radweg direkt entlang der Breiten Straße geführt, dann kommt eine Baumreihe, die dort laut Rathaus „historisch hingehört“, schließlich ein Fußweg in Mosaikpflaster. Auf der anderen Straßenseite stehen die Bäume direkt an der Straße, zwischen ihnen und den Fassaden der Häuser sind Rad- und Fußweg verlegt. Das sei notwendig, um die Bäume ausreichend weit von den Fassaden entfernt zu pflanzen, erklärte Jantzen.
Etwa ein Jahr wird der Umbau des Straßenabschnitts wohl dauern, weil bei laufendem Betrieb gebaut wird. Die Linke rief sogleich dazu auf, dafür zu sorgen, dass zu jeder Zeit zwei Fahrspuren für jede Richtung frei bleiben.
Über die geschätzten Kosten konnte die Bauverwaltung am Dienstagabend noch nichts sagen. Die Planung ist indes schon weit fortgeschritten. So wird sich die Breite Straße vor der Einmündung in die Dortustraße auf vier Spuren auffächern: Je eine für Links- und Rechtsabbieger und zwei für Geradeausfahrer. Die Bäume auf der Nordseite, wo auch der Kirchturm steht, werden in einer Flucht zum Turm angeordnet, so dass die Allee wieder optisch auf den markanten Turm ausgerichtet ist.
Bei ihrer Arbeit mussten die Planer auch den Stadtkanal berücksichtigen, der künftig hinter der Kirche, also auf deren Nordseite, weitergeführt werden soll und schließlich unter der Dortustraße hindurchführt. Dies werfe einige technische Schwierigkeiten auf, da der Stadtkanal ja schiffbar sein soll, hieß es seitens der Bauverwaltung. (Von Jan Bosschaart, MAZ 26.08.2010)