Seit September 2014 ist die Internetseite von Stiftung und Fördergesellschaft verfügbar und immer mehr Menschen unterschreiben dort den Aufruf zum Wiederaufbau der Garnisonkirche. Im Aufruf heißt es: „Machen Sie diese Kirche mit ihrer Unterschrift zur Kirche der Bürgerschaft Potsdams und seiner Gäste. Helfen Sie, damit diese schönste Kirche des norddeutschen Barock wiedergewonnen werden kann. Schon jetzt gibt es eine Nagelkreuzkapelle am ehemaligen Standort der Garnisonkirche. Sie steht für einen hoffnungsvollen Neubeginn. Dabei geht es um drei Dinge. Wir wollen: Geschichte erinnern, Verantwortung lernen, Versöhnung leben.“
Viele der 17.000 Unterzeichner kommen aus Brandenburg und Berlin aber auch deutschlandweit und im Ausland findet das Projekt große Zustimmung. Unter den Unterstützern des Aufrufes sind auch prominente Personen, wie der Präsident des Deutschen Bundestages, Prof. Dr. Norbert Lammert. Zum Wiederaufbau der Garnisonkirche und der Unterstützung für das Projekt äußert er sich folgendermaßen: „Die andauernden Bemühungen um den Wiederaufbau der Garnisonkirche in Potsdam sind ein starkes Signal gemeinsamen bürgerschaftlichen und kirchlichen Engagements in unserem Land. Allein die beachtliche Unterstützung aus der Bürgerschaft in Potsdam selbst und weit darüber hinaus belegt die besondere Bedeutung dieser Kirche auch als ein Ort des Erinnerns und der Versöhnung.“
Auch die Entertainerin Dagmar Frederic hat den Aufruf unterschrieben und findet, dass das noch mehr Menschen tun sollten: „Ich habe gern unterschrieben, weil es mir wichtig ist, den Teppich der Sympathie für dieses große Wiederaufbauprojekt mit zu knüpfen.Der wiederhergestellte Turm ist eine weitere Heilung im Potsdamer Stadtbild und ich freue mich schon darauf, mit dem Fahrstuhl auf die Aussichtsplattform in 57 m Höhe zu fahren und den Blick in das schöne Land Brandenburg zu genießen.“
Die stellvertretende Kuratoriumsvorsitzende der Stiftung Garnisonkirche Potsdam, Dr. Irmgard Schwaetzer, freut sich über die wachsende Zahl an Unterstützern: „ Unser Ziel - zunächst den Turm der Garnisonkirche wiederaufzubauen - findet die Unterstützung bei immer mehr Menschen. Es freut mich, dass inzwischen 17.000 Menschen unseren Aufruf unterschrieben haben. Diese Unterstützung bestärkt uns auf unserem Weg.“
Der Bischof der evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz äußerte sich in der vergangenen Woche zum Wiederaufbau der Garnisonkirche. Das Gesamtkonzept müsse neben der historischen Kontinuität durch den Wiederaufbau des Turmes auch den Bruch mit der Tradition zum Ausdruck bringen: Er unterstrich damit ganz klar, dass der Wiederaufbau des Turmes der Garnisonkirche, der den ersten Bauabschnitt darstellt, nicht in Frage gestellt ist. Für das Kirchenschiff stelle er sich ein Konzept vor, das einen Bruch mit der Vergangenheit wiedergibt. Die Stiftung Garnisonkirche Potsdam und die Fördergesellschaft für den Wiederaufbau der Garnisonkirche begrüßen die Worte des Bischofs. Schon der Wiederaufbau des Turmes der Garnisonkirche in seiner historischen Hülle mit dem modernen Nutzungskonzept im Inneren dokumentiert einen Bruch in der Architektur. Der Bau des Turmes wird entsprechend der Baugenehmigung umgesetzt. Der Raum für das Schiff wird freigehalten, bis es dazu eine Entscheidung gibt. Die Gestalt des Schiffes kann gegenwärtig in keiner Weise bestimmt werden. Stiftung und Fördergesellschaft werden jeden ernst zu nehmenden Gedanken für eine sinnvolle Nutzung des Schiffes sorgfältig prüfen, stehen damit aber nicht unter Zeitdruck.
Den Aufruf zum Wiederaufbau kann man im Internet unter www.unterstuetzen.garnisonkirche.de oder in der Nagelkreuzkapelle am Ort der Garnisonkirche unterschreiben. Gern kann man auch Listen zum eigenen Sammeln von Unterschriften auf der Internetseite herunterladen. Die Nagelkreuzkapelle befindet sich in der Breiten Straße 7 und ist von Dienstag bis Sonntag von 11 bis 17 Uhr geöffnet.