06/18/2010 | PROJEKT: Wege aus der Konfrontation – Schau zeigt Beispiele für Konfliktlösung

POTSDAM / INNENSTADT – Nicht immer muss es eine gewaltvolle, ja kriegerische Auseinandersetzung sein, die professionelle Friedensmacher braucht. Ein Beispiel nannte Angela Mickley, Professorin für Friedenserziehung, Konfliktbearbeitung und Ökologie an der Fachhochschule Potsdam: Sie vermittelt zurzeit in einer Gemeindevertretung in Brandenburg zwischen „völlig verzankten“ Gruppierungen. Der Konflikt sei „extrem heftig und hoch eskaliert“, berichtete die

POTSDAM / INNENSTADT – Nicht immer muss es eine gewaltvolle, ja kriegerische Auseinandersetzung sein, die professionelle Friedensmacher braucht. Ein Beispiel nannte Angela Mickley, Professorin für Friedenserziehung, Konfliktbearbeitung und Ökologie an der Fachhochschule Potsdam: Sie vermittelt zurzeit in einer Gemeindevertretung in Brandenburg zwischen „völlig verzankten“ Gruppierungen. Der Konflikt sei „extrem heftig und hoch eskaliert“, berichtete die Professorin vor Michendorfer Wolkenberg-Gymnasiasten, die am Standort der Garnisonkirche in der Breiten Straße in die Ausstellung „Peace Counts. Die Erfolge der Friedensmacher“ gekommen waren. Die Schüler wollten sehen, wie Konflikte erfolgreich geschlichtet werden können. Studierende der Fachhochschule unterstützten die Neuntklässler dabei, die Ausstellung zu erkunden und brachten ihnen die Motive der Friedensmacher näher.

„Viele Konflikte kannte man bisher ja gar nicht“, sagte Christine Schmeding (15) nach dem Ausstellungsbesuch. Ihr gleichaltriger Mitschüler Chris Neuer zeigte sich beeindruckt, auf wie viele verschiedene Weisen Auseinandersetzungen entschärft werden können.

Da ist zum Beispiel das brasilianische Sportprogramm „Viva Rio“, das Jugendliche von der Straße holt, bevor sie sich der Drogenmafia anschließen können. In Mali verhindern gemeinsame Projekte durch „Kooperationszwang“ neuerliche Gewaltausbrüche. Zwei ehemalige Terroristen aus Nordirland machen heute Jugendarbeit.

Fotografen und Reporter der Initiative „Peace Counts“ haben weltweit mehr als 30 Konfliktregionen bereist und die Friedenshelden porträtiert (MAZ berichtete).

Obwohl alle Potsdamer Schulen mit Sekundarbereich zu Projektstunden in die Ausstellung eingeladen worden seien, haben sich bislang nur zwölf Klassen angemeldet, sagte Michael Kreutzer vom Stadtkirchenpfarramt, das die aktuelle Ausstellung unterstützt. „Wir hoffen auf mehr Resonanz.“

„Peace Counts“, Breite Straße 7, bis 2. Juli, Mo. – So. 9 bis 18 Uhr; Anmeldung für Schulklassen unter 0331/2807316 oder per E-Mail an s.lautsch@dwpotsdam.de (MAZ vom 17.06.2010, Von Ricarda Nowak)

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