Eine Münchner Stiftung will den hoch umstrittenen Wiederaufbau der Potsdamer Garnisonkirche mit einer Spende von 10 000 Euro unterstützen. Ein Großteil der Kosten soll aber von Bund und Land kommen.
Potsdam – Die Initiatoren des Wiederaufbaus der Potsdamer Garnisonkirche werden weiter von einer Münchner Stiftung unterstützt. Auch nach dem Tod ihres Mäzens Eckard Wegner stelle sie ein Spende von 10 000 Euro zur Verfügung, sagte eine Sprecherin am Freitag in Potsdam. “Die Witwe hat entschieden, dass es weitergeht.” Wegener sei Potsdam durch seine Vorfahren verbunden gewesen und habe seit 2005 wiederholt für den geplanten Wiederaufbau der Kirche gespendet. Als Zeichen des Dankes solle ein Fassadenelement seinen Namen tragen.
Der umstrittene Wiederaufbau der Kirche soll im kommenden Frühjahr mit einem ersten Bauabschnitt beginnen. Die Kosten für das Gesamtprojekt werden auf 100 Millionen Euro geschätzt. Laut Stiftung und Fördergesellschaft wurden 6,5 Millionen Euro eingeworben. Der Bund will das Projekt mit zwölf Millionen Euro fördern. Die Fertigstellung ist zum Reformationsjubiläum 2017 geplant.
Die Kirche hat eine zwiespältige Geschichte: Im 18. Jahrhundert auf Befehl des Soldatenkönigs Friedrich Wilhelm I. errichtet, wurde der Barockbau zu einem Symbol der Verbindung von Preußentum und Nationalsozialismus. Am 21. März 1933 hatten sich hier Reichspräsident Paul von Hindenburg und Reichskanzler Adolf Hitler demonstrativ die Hand gereicht. Im Zweiten Weltkrieg wurde die Kirche stark beschädigt. 1968 ließ die DDR-Führung die Ruine sprengen. (Potsdamer Neueste Nachrichten/dpa, 01.02.2013)