Zum Gedenken an den „Tag von Potsdam“ lädt das Pfarramt in die Nagelkreuzkapelle am 21. März 2018 um 19 Uhr ein zum Vortrag mit der Soziologin und Ethnologin Jeanette Toussaint und dem Kirchenhistoriker Andreas Kitschke: „Potsdams Kirchen in der NS-Zeit“.
Am 21. März 1933 hatte sich der Reichstag unter Adolf Hitler in der Berliner Kroll-Oper konstituiert. Zuvor gab es aus diesem Anlass nach dem Gottesdienst einen Festakt in der Garnisonkirche Potsdam. Es kam zum durch ein US-Foto berüchtigt gewordenen Handschlag zwischen Hitler und Hindenburg vor der Kirche. 1933 bis 1945 wurde die Garnisonkirche von den Nationalsozialisten propagandistisch missbraucht.
Jeanette Toussaint wird auch Originaltöne von Zeitzeugen zu Gehör bringen. Die freiberufliche Potsdamer Ethnologin hat als wissenschaftliche Mitarbeiterin an verschiedenen Ausstellungs- und Forschungsprojekten mitgearbeitet, unter anderem in der KZ-Gedenkstätte Ravensbrück an der Ausstellung "Im Gefolge der SS: Aufseherinnen des Frauen-KZ Ravensbrück", im Deutschen Historischen Museum an der Ausstellung "Hitler und die Deutschen. Volksgemeinschaft und Verbrechen" und in der Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas an dem Projekt "Leben mit der Erinnerung. Überlebende des Holocaust erzählen". Zu ihren Forschungsschwerpunkten gehören Nationalsozialismus und KZ-Forschung.
Ergänzend wird Andreas Kitschke von den Pfarrern der Garnisonkirche in der NS-Zeit berichten. Das Gespräch im Anschluss moderiert Pfrn. Cornelia Radeke-Engst.
Der Eintritt ist frei.
Vorher, um 18 Uhr, ist Gelegenheit, am Friedensgebet teilzunehmen.