POTSDAM / INNENSTADT – Der Kreis der prominenten Ziegelkäufer hat sich erweitert: Seit gestern ziert auch ein von Sachsens Ministerpräsident Stanislaw Tillich (CDU) signierter Stein die Garnisonkirchenausstellung. Tillich erwarb gleich die 100 Euro teure Version, obschon ihm die Fördergesellschaft zunächst nur einen 10-Euro-Stein zugedacht hatte. „Das bezahle ich privat“, ließ der unprätentiöse Ministerpräsident leise wissen, der sächsische Steuerzahler werde nicht belastet, fügte er lächelnd hinzu. Die Vorstandsmitglieder Andreas Kitschke und Burkhart Franck führten Tillich durch die Ausstellung und erläuterten Details des historischen Baus und des Wiederaufbauprojektes. Ganz unaufdringlich gab Tillich, der auch im Kuratorium der Dresdner Frauenkirche sitzt, die eine oder andere Anregung, wie der Spendenfluss weiter in Gang kommen könnte – sei es durch Werbemittel wie Uhren oder Tücher, sei es bei der Anwerbung prominenter Unterstützer. „Das meiste“, lernte Tillich bei dieser Gelegenheit, „machen Sie ja offenbar ohnehin schon.“ Auch wenn die Garnisonkirche „nur“ 80 Millionen Euro kosten wird – bei der Frauenkirche waren es rund 215 Millionen –, würden auch die Potsdamer lernen, dass das meiste Geld nicht aus der Region, sondern aus anderen Teilen der Bundesrepublik und aus dem Ausland komme. Nach einem grundlegenden Tipp für den erfolgreichen Wiederaufbau gefragt, sagte Tillich lakonisch und lächelnd: „Nicht nachlassen!“. Im Gegenzug erhielt er eine Einladung zur Wiedereinweihung am 31. Oktober 2017, Punkt 10 Uhr.
Weitere Stationen des Besuchs waren die Landtagsbaustelle und das Hasso-Plattner-Institut. (MAZ vom 11.09.2010, bos)