POTSDAM / INNENSTADT – 2013 könnte Baubeginn auf dem Areal des einstigen Langen Stalls an der Breiten Straße, entlang der Plantage bis zur Yorckstraße sein. Die Asset Potsdam Grundbesitz GmbH, der rund ein Viertel der Fläche des Langen Stalls gehört, will demnächst die Bauanträge einreichen. Für 2014 sieht der Baubeigeordnete Matthias Klipp (Bündnisgrüne) das angrenzende Rechenzentrum fallen. Abriss und Neubau dürfen „zeitlich nicht weit auseinander liegen“, sagte Klipp gestern bei der Präsentation von vier Siegerentwürfen, die die Neugestaltung des Areals Langer Stall sowie der alten, 2010 freigezogenen Feuerwache an der Werner-Seelenbinder-Straße beinhalteten. Eine Jury unter Vorsitz des Hamburger Architektur-Professors Bernhard Winking hatte Ende vergangener Woche 19 zum Ideenwettbewerb eingereichte Arbeiten von Architekten aus Potsdam, Berlin, Köln und Rotterdam diskutiert. Dabei gewann der Entwurf des Berliner Architekten Stephan Höhne. Die Gestaltungsratschefin Ulla Luther lobte die „ruhige, lange, große Fassade“ in Höhnes Entwurf für den Langen Stall. Der Baukörper ist dreigeschossig und dank beidseitig vorgelagerter Loggienbereiche gleichmäßig gegliedert. Bis zu 160 Wohnungen sollen dort entstehen. Die Bebauung zur Werner-Seelenbinder-Straße besteht bei Höhne aus drei Einzelhäusern mit Satteldach, die sich an historischen Traufhöhen orientieren. Die Entwürfe sind Empfehlungen, wobei Höhnes Pläne beste Umsetzungschancen haben. Nicht berücksichtigt werden die von ihm erdachten Vorgärten, die die Jury als „zu privat“ empfand.
Auf dem zweiten Platz landete der Entwurf des Berliner Büros Eckert Negwer Susselbeck Architekten. Den dritten Platz teilen sich die Potsdamer Architektengemeinschaft Löffler, Engel und Kühn sowie das Berliner Büro Heidenreich & Springer Architekten. Der Bebauungsplan „Neuer Markt Plantage“ soll noch in diesem Jahr öffentlich ausgelegt werden.
Der Lange Stall war 1734 als Reit- und Exerzierhalle gebaut worden. Bis zu seiner Zerstörung durch den Bombenangriff im April 1945 als war der 170 Meter lange und 23 Meter tiefe Fachwerkbau stadtbildprägend. Heute existiert nur noch das Portal. (MAZ vom 17.08.2012 Von Ricarda Nowak)