Die Corona-Pandemie hat auch in evangelischen Kirchengemeinden zu einem Digitalisierungsschub geführt – ob bei der Übertragung von Gottesdiensten, in der Verwaltung oder bei der Pflege der Gemeinschaft. Dr. Jan Kingreen hat diese Zeit als Geschäftsführer des Berliner Doms miterlebt und dort die Digitalisierung aktiv vorangebracht. Seit 1. März 2023 als Pfarrer am Turm der Garnisonkirche tätig, hat er auch hier viel vor, wie er im Interview mit Timo Lamour von der Berliner Digitalagentur Sprylab beschreibt.
„Eine große Chance liegt darin, dass ich Mitglieder durch digitale Angebote viel schneller, einfacher und zielgerichteter erreichen kann“, sagt Kingreen. Zum Beispiel durch On-Demand-Verfügbarkeit. Dadurch könne man zu einer passenden Zeit den gewünschten Inhalt unkompliziert abrufen, etwa einen aufgezeichneten Gottesdienst. „Ich verstehe total, wenn unsere Nutzer eine größere Selbstbestimmung wollen, beispielsweise wann sie anfangen oder dass sie die Möglichkeit haben, direkt zur Predigt oder einem Musikstück vorzuspringen“, so Kingreen. Gerade für jüngere Zielgruppen müsse es einen digitalen Zugang geben.
Zudem wünscht sich Kingreen, bei Gottesdiensten und anderen kirchlichen Veranstaltungen die Nutzerinnen und Nutzer interaktiv einzubinden. „Warum sollte in Diskussionsveranstaltungen nicht auch jemand von zuhause eine Rückfrage stellen können? Da will ich hier in Potsdam noch viel mehr hin“, sagt er im Interview. Er erwartet außerdem, durch die Digitalisierung mehr über Interessentinnen und Interessenten zu erfahren, um sie mit diesem Wissen „noch besser abholen“ zu können.
Warum die Digitalisierung in einer Großorganisation wie der evangelischen Kirche allerdings viel Zeit braucht und weshalb Künstliche Intelligenz noch keine mitreißenden Predigten verfassen kann: Lesen Sie das komplette Interview hier.