Die Stiftung Garnisonkirche hat (am 24.7.) sakrale Ausstattungen der ehemaligen Garnisonkirche präsentiert, die bislang die Potsdamer Heilig-Kreuz-Gemeinde in Besitz hatte. Der hölzerne Taufschalenträger, die Kanzel und eine Anschlagtafel für Lieder standen im Turm der Garnisonkirche, bevor sie im Mai 1968 durch Verwaltungsorgane der DDR gesprengt wurde.
Nagelkreuzkirchenpfarrerin Cornelia Radeke-Engst berichtete, damals hätte auch der Altar aus Holz gerettet werden können. Die Gemeinde zählte nach dem Krieg noch etwa 1200 Mitglieder, sei aber sehr aktiv gewesen. So habe sie einen sehr beliebten Kindergarten und Jugendarbeit, die damals unter dem Motto „Schwerter zu Flugscharen“ gestanden habe, betrieben. Im Kirchenraum hätten die damaligen Verantwortlichen die in großen Lettern den Bibelvers anbringen lassen: „Er machte Frieden durch das Blut an seinem Kreuz“. Schon 1949 gab es einen Beschluss, die Kirche nicht mehr Garnisonkirche zu nennen, sondern Heilig-Kreuz-Kirche, da es die Militärgemeinde nicht mehr gab.
Medienvertretern verdeutlichte der Verwaltungsvorstand Peter Leinemann, dass der damalige Raum im Sockelgeschoss sehr groß gewesen sei. „Ich finde es nach wie vor ein Raumwunder“, beschrieb er die Ausmaße, die allein in den Mauern bis zu acht Meter Dicke betrugen. Wenn der Turm als eine weithin sichtbare Stadtdominante wieder aufgebaut sei, würde man die Schönheit des Raumes sehen. „Der Turm ist als Kirche nutzbar“, meinte der Stiftungschef. Es sei weiterhin die feste Absicht der Stiftung aus dem wiedererrichteten Turm ein Lernort für die brandenburgische, die deutsche und die europäische Geschichte zu machen.
Im Anschluss an die Vorführung der Ausstattungsgegenstände in der Kapelle konnten Leinemann und Radeke-Engst vor dem Bau noch eine Kirchenglocke sowie neue Steinfragmente der Garnisonkirche zeigen, unter ihnen ein gut erhaltenes Kapitel mit einem Gewicht von 5-6 Tonnen, wie der verantwortliche Lademeister bestätigte. Zu den neuen Garnisonkirchenfragmenten wird der Potsdamer Christian Wendland am Samstag nach einem einleitenden Gottesdienst um 18.oo Uhr in der Nagelkreuzkapelle (Breite Straße) einen Vortrag halten.