07/13/2018 | „Der Beirat will das Profil schärfen“

Im Herbst dieses Jahres wird der Wissenschaftliche Beirat der Stiftung Garnisonkirche seine Arbeit aufnehmen. „Der Wiederaufbau des Turms der Garnisonkirche verbindet die Bruchlinien deutscher Geschichte sichtbar und sinnhaft mit Lehren für Gegenwart und Zukunft“, sagte Paul Nolte, kommissarischer Vorsitzender des Beirats, bei der öffentlichen Vorstellung am 13. Juli. „Der Beirat will dieses Profil schärfen.“

Der habilitierte Historiker Paul Nolte übernimmt den kommissarischen Vorsitz des Wissenschaftlichen Beirats. Foto: Bernd Wannenmacher

Der habilitierte Historiker Paul Nolte übernimmt den kommissarischen Vorsitz des Wissenschaftlichen Beirats. Er lehrt Neuere Geschichte an der Freien Universität Berlin und ist im Ehrenamt als Präsident der Evangelischen Akademie tätig. Foto: Bernd Wannenmacher

Die Vorstellung erfolgte in der Nagelkreuzkapelle am Baufeld des Garnisonkirchenturmes in Anwesenheit des Vorsitzenden des Kuratoriums der Stiftung Garnisonkirche, Wolfgang Huber, und der stellvertretenden Vorsitzenden Irmgard Schwaetzer. In der Kuratoriumssitzung im März 2018 hatte das Kuratorium die Berufung des Beirats beschlossen und Paul Nolte als kommissarischen Vorsitzenden sowie weitere Mitglieder berufen. Der Beirat wird im Herbst zu seiner konstituierenden Sitzung zusammenkommen.  

Paul Nolte: „Ich freue mich darauf, meine wissenschaftliche Kompetenz und mein Engagement in dieses wichtige Projekt einbringen zu können. Der Wiederaufbau des Turms der Garnisonkirche verbindet die Bruchlinien deutscher Geschichte sichtbar und sinnhaft mit Lehren für Gegenwart und Zukunft. Der Beirat will dieses Profil schärfen und damit eine verantwortungsvolle Erinnerung ermöglichen, in Potsdam und weit darüber hinaus.“  

Irmgard Schwaetzer: „Der wissenschaftliche Beirat soll die inhaltliche Ausgestaltung dieses Erinnerungs- und Lernortes etablieren. Dazu gehört auch ein Ansatz für eine „Schule des Gewissens“. Dem Kuratorium ist die wissenschaftliche Begründung und Begleitung der Friedens- und Versöhnungsarbeit äußerst wichtig.“

Wolfgang Huber: „Die Berufung des wissenschaftlichen Beirats und der Beginn der Bauarbeiten stehen in einem inneren Zusammenhang. Während der Turm wieder aufgebaut wird, soll auch das inhaltliche Konzept für diesen Ort weiterentwickelt und profiliert werden. Ich bin sehr froh darüber, dass der hochangesehene Historiker Paul Nolte dem Ruf des Kuratoriums als kommissarischer Vorsitzender des Beirats gefolgt ist. Die definitive Entscheidung über den Vorsitz trifft der Beirat in seiner konstituierenden Sitzung. Alle Persönlichkeiten, die Ihre Bereitschaft zur Mitarbeit im Beirat bekundet haben, sind Garanten für eine wissenschaftlich fundierte, kritische und weiterführende Begleitung unseres wichtigen Projekts.“  

Der Beirat besteht, der Empfehlung des Kuratoriums folgend, aus mindestens acht und höchstens zwölf Personen.  Als Mitglieder wurden berufen: Prof. Dr. Eckart Conze, Philipps-Universität Marburg Dr. Axel Drecoll, Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten Oranienburg Prof. Dr. Rainer Eckert, Universität Leipzig Prof. Dr. Christine Gundermann, Universität zu Köln Prof. Dr. Christiane Kuller, Universität Erfurt Prof. Dr. Susan Neiman, Einstein Forum Potsdam Prof. Dr. Paul Nolte, Freie Universität Berlin (komm. Vorsitz) Prof. Dr. Christian Polke, Georg-August-Universität Göttingen PD Dr. Ines-Jacqueline Werkner, Forschungsstätte der Evangelischen Studiengemeinschaft Heidelberg / Johann-Wolfgang-Goethe-Universität Frankfurt a. M.   Für die wissenschaftliche Leitung der Geschäftsstelle des Beirats hat der Vorstand der Stiftung Anke Silomon gewinnen können. Die promovierte Historikerin wird ihre Arbeit Mitte August aufnehme

Der Wissenschaftliche Beirat ist in seiner Arbeit unabhängig. Er wird die im programmatischen Dreiklang der Stiftung verbundenen Aspekte „Geschichte erinnern – Verantwortung lernen – Versöhnung leben“ aufnehmen und deren Verhältnis zueinander diskutieren. Er wird die Organe der Stiftung beraten und für die im Turm der Garnisonkirche vorgesehenen Aktivitäten Anregungen geben. Gegebenenfalls wird er weitere Forschungsarbeiten anregen und Diskussionen initiieren.    

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