Die alte DDR-Magistrale wird ab der kommenden Woche auf die historische Breite umgebaut. In der Bauphase soll es allerdings erstmal noch enger werden.
Innenstadt – Die Beleuchtung wird schon seit dieser Woche installiert, ab der kommenden werden die Bagger anrollen: Der Umbau der Breiten Straße hat begonnen. Zwischen Schlossstraße und Dortustraße wird die zu DDR-Zeiten verbreiterte Breite Straße auf ihren historischen Querschnitt zurückgeführt. Künftig wird es hier nur noch zwei Fahrspuren je Richtung geben. Der Mittelstreifen, auf dem heute die Straßenlaternen stehen, wird entfernt. Mehr als drei Millionen Euro kostet der Umbau, den der Sanierungsträger überwiegend aus Fördermitteln des Landes finanziert.
In einer ersten Phase wird der südliche Gehweg erneuert und ausgebaut. Die beiden südlichen Fahrstreifen in Richtung Lange Brücke werden auf den alten Mittelstreifen verlegt. Die Henning-von-Tresckow-Straße wird zur beidseitig befahrbaren Ausweichstrecke. In der Werner-Seelenbinder-Straße fallen vorübergehend Parkplätze weg. Hier wird eine Fernwärmeleitung verlegt. Während der Sommerferien wird neuer Asphalt aufgebracht. Dann soll es in Richtung Lange Brücke zeitweise nur einen Fahrstreifen geben. Bis zum Ende der Sommerferien sollen die nördlichen Fahrspuren in Richtung Zeppelinstraße erneuert werden. Von August bis Dezember wird der nördliche Geh- und Radweg gebaut. Im Herbst sollen dann insgesamt 42 Linden auf beiden Straßenseiten gepflanzt werden, wodurch die Breite Straße zu einer Allee wird. Für die Dauer der Bauarbeiten können Autofahrer nicht von der Langen Brücke kommend links in die Dortustraße abbiegen. Im Baustellenbereich gilt Tempo 30. Weil es sich um eine der wichtigsten Verkehrsadern der Stadt handele, versuche man so zügig wie möglich zu bauen, sagte am Mittwoch Sigrun Rabbe, Teamleiterin Stadtentwicklung beim Sanierungsträger. Der Umbau soll unbedingt vor dem nächsten Winter beendet sein. Deshalb werde auf der Baustelle von 7 bis 20 Uhr gearbeitet. Auch die Samstage sollen genutzt werden. Verschiebungen könnten jedoch nicht ausgeschlossen werden, weil der Boden auch noch archäologisch untersucht werden müsse. Außerdem sie die Breite Straße eine Verdachtsfläche für mögliche Munitionsfunde.
Durch den Umbau fällt auf der gesamten Länge zwischen Schlossstraße und Dortustraße die dritte Fahrspur in Richtung Zeppelinstraße weg. Nur kurz vor der Kreuzung wird es kurze Abbiegespuren nach rechts und links geben. Der nördliche Geh- und Radweg wird künftig etwa 11,60 Meter breit sein, der südliche 7,50 Meter.
Unterdessen hat die Rathauskooperation aus SPD, CDU, Grünen und FDP gemeinsam mit dem Bürgerbündnis und den Potsdamer Demokraten am Mittwoch in der Stadtverordnetenversammlung einen Antrag der Fraktion Die Andere abgelehnt, die Verlegung der Breiten Straße im Bereich des geplanten Baufeldes der Garnisonkirche zu stoppen und die dafür vorgesehenen Gelder für besseren Lärmschutz an anderen Straßen einzusetzen. Dadurch werde auch das Staurisiko an der Stelle vermindert, so Nicolas Bauer von Die Andere. Doch für die Idee der Fraktion stimmte einzig die Linke. PNN vom 7.3.2013, von mar/ HK)