Das Stadtschloss steht auch trotz Bürgerbegehren, also kein Grund zur Sorge: Die Stiftung für den Wiederaufbau demonstriert Gelassenheit.
Potsdam – Stiftung und Fördergesellschaft für den Wiederaufbau der evangelischen Potsdamer Garnisonkirche sehen das geplante Bürgerbegehren gegen das Bauvorhaben gelassen. „Ein Projekt von solcher Bedeutung kann nicht nur Befürworter haben“, erklärten Stiftung und Fördergesellschaft am Montag in Potsdam. Zu einer offenen und demokratischen Gesellschaft gehörten auch Bürgerinitiativen mit verschiedenen Ansichten.
Bereits zur Kommunalwahl 2008 sei aus dem Umfeld der Stadtverordneten-Fraktion „Die Andere“ ein Bürgerbegehren gegen den Wiederaufbau des preußischen Stadtschlosses initiiert worden, hieß es. Das wie die Garnisonkirche im Zweiten Weltkrieg zerstörte und in der DDR abgerissene Stadtschloss sei dennoch neu aufgebaut worden. In dem Bauwerk wurde im Januar der neue brandenburgische Landtag eröffnet. Die Bürgerinitiative „Potsdam ohne Garnisonkirche“ hatte am Freitag ein Bürgerbegehren gegen das Bauvorhaben angekündigt, das zur Kommunalwahl im Mai starten soll. Über den Wiederaufbau der Potsdamer Garnisonkirche wird seit mehr als 20 Jahren kontrovers diskutiert.
Das Projekt ist unter anderem umstritten, weil die Barockkirche 1933 von den Nazis zur Inszenierung der Reichstagseröffnung genutzt wurde. Die Befürworter argumentieren unter anderem mit der städtebaulichen Bedeutung der Kirche. Nach bisheriger Planung soll zunächst für rund 40 Millionen Euro der Kirchturm errichtet werden. Das Projekt soll aus Spenden finanziert werden. (Potsdamer Neueste Nachrichten /epd, 17.02.2014)