Innenstadt – Der Chef der Asset-Gruppe, Ingo Damaschke, will kurzfristig die Bauanträge für die Sanierung des Brockesschen Hauses, die Errichtung neuer Kopfbauten sowie der ersten 40 Meter des Langen Stalls einreichen. Das erklärte Damaschke am Rande der öffentlichen Präsentation der Ergebnisse des Architekturwettbewerbs für den Langen Stall und der ehemaligen Feuerwache am Mittwochabend im Schaufenster der Fachhochschule. Damaschke erklärte den PNN, er wolle „über 30 Millionen Euro“ investieren. Der Baubeginn erfolge nach der Erteilung der Baugenehmigung, wünschenswerterweise nach einer nur dreimonatigen Bauantragsbearbeitung. Für die Damaschke gehörenen ersten 40 Meter des knapp 170 Meter messenden Langen Stalls an der Plantage werde er den Siegerentwurf aus dem Wettbewerb umsetzen. Gewonnen hat das Büro des Architekten Stefan Höhne (PNN berichteten). Der Auftrag an den Architekten sei bereits erteilt worden. „Wir werden den Entwurf Höhnes umsetzen“. Ob sich der Asset-Chef auch für den Kauf der restlichen 130 Meter des Langen Stalls bemühen wird, die dem Sanierungsträger Potsdam gehören, ließ Damaschke offen: „Man wird sehen.“
Horst-Müller Zinsius, Chef derPro Potsdam GmbH, zu der der Sanierungsträger gehört, skizzierte die Grundlagen für die Entwicklung der Plantage inklusive der Fertigstellung des Garnisonkirchenturms bis zum 31. Oktober 2017, dem 500. Jahrestag der Reformation. Zunächst müsse die alte Feuerwache und das DDR-Rechenzentrum abgerissen werden „als Voraussetzung jedweder Baumaßnahme“. Um die Fristen einzuhalten, „müssen die jetzigen Nutzer des Rechenzentrums bis zum Jahresende die Kündigung in der Hand halten“, sagte Müller-Zinsius. Die Verzögerungen des Synagogenprojekts verzögere den Abriss der Feuerwache, da Teilbereiche durch die Jüdische Gemeinde Potsdam genutzt werden, ergänzte der Pro-Potsdam-Chef. Für die Wiedererrichtung der Plantage kündigte Müller-Zinsius für 2014 einen Wettbewerb an.
Nach der Eröffnung im Schaufenster der Fachhochschule sind die Wettbewerbsbeiträge für den Langen Stall seit Donnerstag im Haus 1 der Stadtverwaltung in der Hegelallee zu sehen. Als „einen sehr schönen intellektuellen Ansatz“ bezeichnete Gestaltungsratschefin Ulla Luther den Entwurf von Markus Löffler, Markus Engel und Christopher Kühn, die einen der beiden dritten Plätze errangen. Deren Ansatz erinnert stark an das 1945 zerstörte Original, wenn auch die radikalste Übernahme der Originalkubatur in dem Entwurf von FH-Professor Bernd Albers stammt. Doch, erklärte Ulla Luther, „am Ende geht es immer auch um das Verkaufen und Vermarkten“. (PNN vom 14.09.2012, von Guido Berg)