12/04/2017 | „Macht hoch die Tür‘, die Tor‘ macht weit!“

Am Vorabend des 1. Advent haben Wolfgang und Kara Huber in der Potsdamer Nagelkreuzkapelle einen musikalischen Lesegottesdienst mitgestaltet. Sie trugen aus ihrem gerade erschienenen Buch „Es geschieht aus Liebe. Ein Weihnachtsversprechen“ vor. Musikalisch umrahmt hat den Gottesdienst die Max-Reger-Kantate „Vom Himmel hoch“ unter der musikalischen Leitung von Kirchenmusikdirektor Matthias Jacob.

Kara und Wolfgang Huber signieren, Foto: Gerhard Alwin

Kara und Wolfgang Huber signieren.

Kantate-Sängerinnen, Foto: Gerhard Alwin

Kantate! Singt! Fotos: Gerhard Alwin

Am Vorabend des 1. Advent haben Wolfgang und Kara Huber in der Potsdamer Nagelkreuzkapelle einen musikalischen Lesegottesdienst mitgestaltet. Sie trugen aus ihrem gerade erschienenen Buch „Es geschieht aus Liebe. Ein Weihnachtsversprechen“ vor. Musikalisch umrahmt hat den Gottesdienst die Max-Reger-Kantate „Vom Himmel hoch“ unter der musikalischen Leitung von Kirchenmusikdirektor Matthias Jacob. Die Liturgie für den Sonntagsauftakt-Gottesdienst verantwortete Cornelia Radeke-Engst, Pfarrerin der Nagelkreuzgemeinde Potsdam. Die Solo-Partien der Kantate übernahm ein Potsdamer Gesangsquartett (Kristiane und Anne Krauss, Bettina Jacob, Solveig Wallroth), begleitet von Violinen (Helge Scholz und Stefan Dürschmid) unter Leitung des Kirchenmusikdirektors Matthias Jakob sowie Bernhard Opitz am Klavier. 

In seinem Advents- und Weihnachtsbuch hat das Ehepaar Huber einen eindrücklichen Reigen von besinnlichen Geschichten rund um das Christfest zusammengetragen, der das Warten, die Musik, Geburt und Tod sowie Liebe und Hoffnung thematisiert. Schon als Kind habe ihn beschäftigt, dass im Adventslied „Macht hoch die Tür‘, die Tor‘ macht weit“ von Sanftmütigkeit die Rede ist, sagte Wolfgang Huber, Vorsitzender des Kuratoriums der Stiftung Garnisonkirche Potsdam. Man könne sich dabei Menschen vorstellen, die keine Gewalt anwenden und niemanden das Fürchten lehren. Dazu gehöre auch  „der andere Mut, den Jesus ausstrahlt": der Mut zum Zuhören, zum Weiterhelfen und Sich-Zeit-Nehmen. Der langjährige Bischof der Evangelischen Kirche in Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz (EKBO) mahnte aber auch, dass keine Zeit zu verlieren ist, sobald Menschenleben bedroht sind: „Wenn Terrormilizen des Islamischen Staats Menschen köpfen, ist schnelles Eingreifen nötig“, sagte er. Ebenso gehöre Mut zu entschlossenem Handeln dazu, wenn Flüchtlinge in Boote gepfercht und den Wellen des Mittelmeers ausgeliefert sind oder Industriegesellschaften das Klima global erwärmen.

Kara Huber, langjährige Pädagogin und Leiterin der Evangelischen Grundschule Potsdam und seit 1966 mit Wolfgang Huber verheiratet, gab lesend einen Einblick in die bescheidene Weihnachtszeit ihrer eigenen Flüchtlings-Kindheit 1945/46 in einem Dorf in Sachsen-Anhalt, wo ihre Mutter ungeröstete Kaffeebohnen aus Angola gegen Milch getauscht hatte.  1959 war aus der amerikanischen Carepaket- die Adventsaktion  „Brot für die Welt“ der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) entstanden. Schon damals war die Spendenbereitschaft groß. Die Ostdeutschen spendeten fünf Millionen, die Westdeutschen 19 Millionen Mark.

Kara Huber, Wolfgang Huber: Es geschieht aus Liebe. Ein Weihnachtsversprechen. Kreuz Verlag Hamburg 2017. 127 Seiten, 18.00

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